Integrierte energetische Quartierskonzepte

Stadtentwicklung neu gedacht – nachhaltige Quartiersentwicklung berücksichtigt ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte. Zukünftiges Wohnen und Leben ist unter den Einflüssen des Klimawandels, demographischer Entwicklung und sozialer Verträglichkeit zu gestalten. Diese Aufgabe und dessen Kosten müssen Kommunen nicht alleine bewältigen. So können eine Vielzahl an Themen über ein Quartierskonzept untersucht werden und speziell auf die Gemeinde zugeschnittene Lösungen entwickelt werden.

Unser neues Erklärvideo erklärt anschaulich, was unter einem energetischen Quartierskonzept zu verstehen ist, wie ein Quartier definiert wird und welche Chancen mit der Erstellung eines solchen Konzeptes für die Kommune, die Bürgerinnen und Bürger sowie unser Klima einhergehen:

 

Die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) stellt mit dem Programm „Energetische Stadtsanierung“ (432), gefördert durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, den Kommunen einen Zuschuss in Höhe von 75 Prozent zur Erstellung von Quartierskonzepten zur Verfügung. Es werden Maßnahmen gefördert, mit denen die Energieeffizienz in einem Quartier erhöht wird. Es können sowohl Sach- als auch Personalkosten finanziert werden.

Das Produkt besteht aus zwei Bausteinen:

A. Integriertes Quartierskonzept

Das Konzept muss plausibel sein und folgende Punkte erläutern:

  • Ausgangsanalyse: Wer sind die größten Energieverbraucher im Quartier? Wo liegen die Potenziale für Energieeinsparung und -effizienz? Wie soll die Gesamtenergiebilanz des Quartiers nach der Sanierung aussehen?
  • Konkrete Maßnahmen und deren Ausgestaltung
  • Kosten, Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen
  • Erfolgskontrolle
  • Zeitplan, Prioritäten, Mobilisierung der Akteure
  • Information und Beratung, Öffentlichkeitsarbeit

B. Sanierungsmanager:innen

Liegt bereits ein integriertes energetisches Quartierskonzept vor, können Zuschüsse für eine/n Sanierungsmanager:in separat beantragt werden.

Das Sanierungsmanagement hat folgende Aufgaben:

  • Konzeptumsetzung planen
  • Akteure aktivieren und vernetzen
  • Maßnahmen koordinieren und kontrollieren
  • Zentrale/r Ansprechpartner:in für Fragen zu Finanzierung und Förderung

Steuerliche Vorteile den Anwohnenden gewähren: Einige Kommunen setzen in Quartieren mit kleinteiligem Einzeleigentum Sanierungsgebiete nach § 136 BauGB fest, um die Steuerabschreibungsmöglichkeiten nach § 7e EStG und § 10f EStG für die Gebäudeeigentümer zu ermöglichen. Als niedrigschwelliger Finanzierungsanreiz zeigt sich dieses Instrument unter den passenden Quartiersbedingungen als sehr wirksamen Hebel zur Quartiersertüchtigung und gewinnt in der energetischen Stadtsanierung zunehmend an Bedeutung.

Zusätzliche Fördermittel der Länder

Schleswig-Holstein

 

Das Land Schleswig-Holstein stellt eine Co-Förderung von weiteren 15 Prozent über die Investitionsbank Schleswsig-Holstein zur Verfügung. Das Förderprogramm steht Gemeinden und deren Eigenbetrieben zur Verfügung. Zudem können die Fördermittel z.B. an Stadtwerke oder Wohnungsunternehmen weitergeleitet werden. Weitere Informationen unter www.ib-sh.de

Niedersachsen

 

Die NBank in Niedersachsen gewährt einen nicht rückzahlbaren Zuschuss von maximal 20 % der förderfähigen Ausgaben (Aufbauförderung) aus Mitteln des Ministeriums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz. Weitere Informationen unter: www.nbank.de

Rheinland-Pfalz

 

Das Land Rheinland-Pfalz unterstützt im Rahmen des Wärmekonzepts für Rheinland-Pfalz Maßnahmen zur energetischen Stadtsanierung.
Mitfinanziert werden die Erarbeitung von integrierten Quartierskonzepten zur Quartierssanierung sowie die Kosten für ein Sanierungsmanagent zur Umsetzung der Konzepte. Die Förderung ergänzt die Bundesförderung für entsprechende Maßnahmen im KfW-Programm 432. Die Höhe der Förderung beträgt – zusätzlich zur Bundesförderung – 20 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben, für kommunale Gebietskörperschaften, die am Kommunalen Entschuldungsfonds Rheinland-Pfalz teilnehmen, bis zu 30 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben.